Die Arena by Stephen King

Die Arena by Stephen King

Autor:Stephen King
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2009-12-01T05:00:00+00:00


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»So ist's recht, heulen Sie nur!«

Die Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen. Barbie kämpfte sich darauf zu, aber es fiel ihm schwer, seine brennenden Augen zu öffnen.

»Sie haben allen Grund, zu weinen!«

Der Mann, der diese Erklärungen abgab, schien selbst zu weinen. Und die Stimme klang vertraut. Barbie versuchte zu sehen, aber seine geschwollenen Lider waren bleischwer. Die Augen darunter pulsierten von seinem Herzschlag. Seine Nebenhöhlen waren so voll, dass seine Ohren knackten, als er jetzt schluckte.

»Warum haben Sie sie umgebracht? Warum haben Sie mein Baby umgebracht?«

Irgendein Schwein hat mir Mace ins Gesicht gesprüht. Denton?

Nein, Randolph.

Barbie schaffte es, die Augen zu öffnen, indem er seine Augenbrauen mit den Handballen hochdrückte. Er sah Andy Sanders, über dessen Gesicht Tränen kullerten, vor seiner Zelle stehen. Und was sah Sanders? Einen Kerl hinter Gittern, und ein Kerl hinter Gittern wirkte immer schuldig.

»Sie war alles, was ich hatte!«, kreischte Sanders.

Hinter ihm stand Randolph, der verlegen wirkte und von einem Bein aufs andere trat wie ein kleiner Junge, der dringend mal musste. Trotz seiner brennenden Augen und seiner pochenden Nebenhöhlen war Barbie nicht überrascht, dass Randolph diesen Besuch gestattet hatte. Nicht weil Sanders der Erste Stadtverordnete war, sondern weil es Peter Randolph fast nie schaffte, Nein zu sagen.

»So, das reicht, Andy«, sagte Randolph. »Sie wollten ihn sehen, und ich habe es Ihnen trotz großer Bedenken gestattet. Er sitzt hier hinter Schloss und Riegel und wird für alles büßen, was er verbrochen hat. Kommen Sie jetzt mit rauf, dann gieße ich Ihnen eine Tasse ... «

Andy packte Randolph vorn an seiner Uniformjacke. Er war zehn Zentimeter kleiner, aber Randolph wirkte trotzdem erschrocken. Das konnte Barbie ihm nicht verübeln. Obwohl er die Welt wie durch einen dunkelroten Filter sah, war Andy Sanders' Zorn unverkennbar.

»Geben Sie mir Ihre Pistole! Ein Prozess ist zu gut für ihn! Er käme ohnehin straflos davon! Er hat hochgestellte Freunde, das weiß ich von Jim! Ich verlange Genugtuung! Ich habe Anspruch auf Genugtuung, also geben Sie mir Ihre Pistole!«

Barbie glaubte nicht, dass Randolphs Wunsch, anderen gefällig zu sein, so weit gehen würde, dass er Sanders seine Waffe überließ, damit der ihn in seiner Zelle erschießen konnte wie eine Ratte in einer Regenwassertonne, aber er war sich seiner Sache nicht ganz sicher. Es konnte einen Grund außer seiner Gefallsucht geben, der Randolph dazu veranlasst hatte, Andy hierher mitzunehmen - vor allem ihn allein mitzubringen.

Er kam mühsam auf die Beine. »Mr. Sanders.« Etwas von dem Pfefferspray war in seinen Mund gelangt. Zunge und Gaumen waren geschwollen; seine Stimme war ein wenig überzeugendes nasales Krächzen. »Ich habe Ihre Tochter nicht ermordet, Sir. Ich habe niemanden ermordet. Wenn Sie darüber nachdenken, werden Sie erkennen, dass Ihr Freund Rennie einen Sündenbock braucht, und ich eigne mich dafür am besten ... «

Andy war jedoch nicht in der Verfassung, über irgendetwas nachzudenken. Seine Hände lagen jetzt auf Randolphs Pistolenhalfter und begannen nach der darin steckenden Glock zu krallen. Randolph, jetzt doch alarmiert, bemühte sich, sie darin zu behalten.

In diesem Augenblick kam eine Gestalt, die sich trotz ihres gewaltigen Wansts leichtfüßig bewegte, die Treppe herunter.



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